0

Das kluge Unbewusste

Denken mit Gefühl und Intuition

Erschienen am 19.11.2014, Auflage: 1/2014
19,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608980516
Sprache: Deutsch
Umfang: 252 S., 20 Abb.
Format (T/L/B): 2.5 x 20.5 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Ergebnisse sind verblüffend: Schüler wissen nach wenigen Sekunden, ob ein Lehrer einen guten Unterricht halten wird. Speed-Dating-Parties sind höchst erfolgreich. Ganze Scharen von Psychologen, Verhaltens- und Hirnforschern machen sich daran, das Unbewusste der Menschen zu verstehen. Ap Dijksterhuis zeigt uns, wie das menschliche Hirn arbeitet: Warum und wann kann es gut sein, wenn das Unbewusste für uns entscheidet? Wann ist das Aufschieben von Entscheidungen besser als gründliches Nachdenken? Warum wir getreu der alten Redensart über manche Entschlüsse eine Nacht schlafen sollten. Wie unterscheiden sich unsere Gefühlsurteile von den Verstandesurteilen? Welche Unterschiede gibt es zwischen der Bauchentscheidung und der Intuition, die sich erst dann einschaltet, wenn sie auf eine sinnvolle Lösung gestoßen ist? Wie können wir manipuliert werden, ohne es zu merken? Geschrieben von einem der bedeutendsten Experten auf dem Gebiet des Unbewussten.

Autorenportrait

Ap Dijksterhuis, Prof. Dr., Professor für Sozialpsychologie an der Radboud Universität Nijmegen in Holland. Er war Research Fellow der Royal Dutch Academy of Arts and Science in Amsterdam und ist Herausgeber des European Journal of Social Psychology. Berü

Leseprobe

Liebe auf einer Hängebrücke Psychologen untersuchen schon lange, ob Menschen wirklich wissen, warum sie eine bestimmte Meinung haben und bestimmte Dinge tun. Das ist ein faszinierendes Thema. Wie schon erwähnt, fällt es uns nicht schwer, zu beschreiben, was wir von Sushi, van Gogh und den Grünen halten. Und meist können wir auch erklären, warum wir dieser Ansicht sind. Das ist für unser Bewusstsein kein Problem. Die Grünen machen gute Umweltpolitik, die Umwelt ist wichtig, also habe ich eine positive Meinung von den Grünen. Die Frage, ob uns das Warum unseres Tuns und Denkens wirklich klar ist, ist so faszinierend, weil sie im Grunde darauf zielt, wie gut wir uns selbst kennen. Weshalb esse ich gerne Sushi? Weshalb schaue ich mir gerne ein Gemälde van Goghs an? Unser Bewusstsein beantwortet solche Fragen meist mit einer plausiblen Begründung, aber ist eine Erklärung dieser Art wirklich zutreffend? Oder handelt es sich nur um eine Illusion, die das Bewusstsein hervorbringt?! Einen Zipfel des Schleiers haben wir bereits in Kapitel 1 gelüftet. Wir wissen, dass unser Bewusstsein zwar ein guter Geschichtenerzähler ist (es wurde mit einem Pressesprecher verglichen), seine Geschichten aber oft reine Hirngespinste sind. Menschen, die an einem Aufnahmeritual teilnehmen, beispielsweise um Mitglied einer Studentenverbindung zu werden, sind nach der Aufnahme dieser Verbindung gegenüber oft sehr positiv eingestellt. Mehr noch: Je bizarrer und erniedrigender das Aufnahmeritual war, umso stolzer sind sie auf ihre Mitgliedschaft. Fragt man die Betreffenden, warum sie die Verbindung so sehr schätzen, erfindet ihr Bewusstsein eine nette Geschichte ('Die Mitglieder sind alle so sympathisch'), die mit dem wahren Grund der positiven Einstellung, dem Aufnahmeritual, nicht das Geringste zu tun hat. Ebenso verhielt es sich bei der Studie mit den vier Unterhosen. Versuchsteilnehmer, die unter vier Unterhosen eine auswählen sollten, bevorzugten meist die am weitesten rechts liegende, gaben für ihre Wahl aber völlig andere Gründe an, beispielsweise die Farbe oder Qualität der Hose. Doch das war völlig an den Haaren herbeigezogen, weil die Unterhosen absolut identisch waren. Das Experiment mit den Unterhosen wurde von den bekannten Psychologen Dick Nisbett und Tim Wilson durchgeführt, die auch noch andere brisante Sachverhalte nachgewiesen haben. Es gibt eine ebenso nette wie erkenntnisfördernde Anekdote darüber, wie sie auf eine ihrer Untersuchungsideen kamen. Das Experiment mit den Unterhosen hatten sie zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen. Sie saßen in Nisbetts Büro und überlegten, mit welchem anderen Experiment sie ihre Hypothese - dass Menschen oft nicht wissen, warum sie bestimmte Entscheidungen treffen oder bestimmte Dinge tun - testen konnten. Anfangs verlief dieser Gedankenaustausch ziemlich frustrierend. Ihnen fiel einfach kein schönes, plausibles Experiment ein. Doch nach einer Weile glaubten sie zu wissen, weshalb sich die Inspiration nicht einstellen wollte. Auf dem Flur vor Nisbetts Büro arbeitete eine Putzfrau schon eine ganze Weile mit dem Staubsauger und produzierte dabei einen Höllenlärm. So etwas lenkt natürlich ab, überlegten die Forscher. Doch ausgerechnet dieser Staubsauger brachte sie auf die zündende Idee. Sie planten folgendes Experiment: Versuchspersonen sollten sich einen Film anschauen und anschließend einschätzen, wie gut ihnen der Film gefallen und wie viel Freude es ihnen gemacht habe, ihn anzuschauen. Die Hälfte der Versuchspersonen schaute sich den Film unter normalen Bedingungen an; bei der anderen Hälfte wurde die Filmvorführung nach einer Minute brutal gestört. Neben dem Raum, in dem der Film vorgeführt wurde, fing ein Mann an (Dick Nisbett selbst, mit einem Overall verkleidet), mit einer Kettensäge zu sägen. Der Lärm hielt eine Weile an, bis der Versuchsleiter (Tim Wilson) den Mann mit der Säge freundlich bat, das Sägen zu unterbrechen, bis der Film zu Ende war. Man könnte nun meinen, die Versuchspersonen, Leseprobe

Schlagzeile

Überlassen Sie schwierige Entscheidungen Ihrem Unbewussten.

Weitere Artikel aus der Kategorie "Sachbücher/Angewandte Psychologie"

Noch nicht lieferbar

19,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 24 Stunden

20,00 €
inkl. MwSt.

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

19,95 €
inkl. MwSt.

Noch nicht lieferbar

20,00 €
inkl. MwSt.
Alle Artikel anzeigen